Pure Lebensenergie spüren, lässig mit auftauchenden Schwierigkeiten umgehen, in Krisensituationen neue Chancen wahrnehmen, den Berufsalltag selbstverantwortlich und wirksam gestalten, danach entspannt und zufrieden in den Feierabend gehen. Die Fähigkeit zur Resilienz ist ein wichtiger Schlüssel für Führungserfolg.
In Langzeitstudien wurden Menschen beobachtet, die in schwierigen Umständen lebten (z.B. Krieg, Vertreibung, Armut und Gewalt). Dabei wurde festgestellt, dass manche Menschen über einer Art starkes „inneres Immunsystem“ verfügen, das es Ihnen ermöglicht, trotz widriger Verhältnisse den Lebensmut, die Freude und Dankbarkeit nicht zu verlieren und insgesamt eine gute psychische Widerstandskraft aufzuweisen. Sie können dadurch Krisen gut verkraften oder sogar gestärkt daraus hervorgehen.
Die Voraussetzungen für eine ausgeprägte Resilienz erfahren wir normalerweise in der Kindheit: eine gute emotionale Bindung zu mindestens einer Bezugsperson in unserer Familie, Unterstützung bei dem, was wir tun, Akzeptanz und Respekt für unsere Eigenarten und unsere Art, Probleme zu lösen. Diese Erlebnisse und Erfahrungen prägen uns mit Optimismus, Verantwortungsbewusstsein, Akzeptanz und Toleranz, Netzwerkorientierung und lösungsorientiertem Denken. Als resilienter Mensch sind wir seelisch in der Lage, Krisen ohne größere Beeinträchtigungen zu überwinden. Statt mit Krankheit, Ängsten, Sucht, Depression oder Ähnlichem zu reagieren, gelingt es uns, die Schwierigkeiten zu bewältigen, unbeschadet und sogar gestärkt daraus hervorzugehen.
Unabhängig davon, wie viele solcher stärkenden Erfahrungen Du als Kind erlebt hast und mit welchen Verhaltensmustern Du bislang durch die Welt gehst, lautet die richtig gute Nachricht: Resilienz kannst Du trainieren und immer weiter ausbauen. Mit Geduld und Übung kannst Du die Denkmuster in Deinem Gehirn verändern und positive, stärkende Gedankenbahnen schaffen!
Kennst Du die Schlüsselfaktoren für mehr Resilienz?
Folgende Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen stehen für eine starke Fähigkeit zur Stress- und Krisenbewältigung. Diese Schlüsselfaktoren gilt es zu kennen und auszubauen. Je mehr dieser Faktoren Du bei Dir schon feststellen kannst, desto resilienter bist Du wahrscheinlich.
Akzeptanz: Du besitzt die Fähigkeit, Deine Gefühlswelt zu analysieren und zu steuern. So kannst Du annehmen, was geschieht und Dich mit Unabänderlichem abfinden.
Optimismus: Du verallgemeinerst bei einer Niederlage nichts, sondern vertraust darauf, dass es besser wird. Du beschönigst die Situation nicht, kannst jedoch weiterhin zuversichtlich in die Zukunft schauen.
Selbstbewusstsein: Du glaubst an Dich, bist überzeugt davon, dass Du Einfluss nehmen und alles schaffen kannst, was Du Dir vornimmst.
Lösungsorientierung: Du weißt, was Dir wichtig ist. Handelst nicht impulsiv, sondern kontrolliert und überlegt. Du setzt Prioritäten und gehst dann die Dinge aktiv an.
Zukunftsorientierung: Du denkst langfristig und entwickelst realistische Ziele. Dann prüfst Du auch Chancen und Risiken, bevor Du Dich für einen Weg entscheidest. Krisen und Wendepunkte in Deinem Leben bringen Dich nicht aus dem Gleichgewicht, weil Du Deinen Blick nach vorne richtest. Du kannst konstruktiv und souverän mit Schmerz und Verlust umgehen.
Netzwerkorientierung: Du traust Dich, um Hilfe zu bitten und suchst Dir aktiv Partner, die Dich bei Schwierigkeiten unterstützen können. Du baust Dir bewusst stärkende, langanhaltende Beziehungen auf und vertraust anderen Menschen.
Wie viel Widerstandskraft und Resilienz steckt in Dir?
Je öfter Du den folgenden Aussagen zustimmen kannst, desto wahrscheinlicher ist es, dass Du zu den resilienten Menschen gehörst:
- Ich glaube, dass ich alles schaffen kann, was ich mir vornehme.
- Ich akzeptiere auch das Negative, Schwere in meinem Leben.
- Ich komme über Hindernisse hinweg, egal wie groß sie sind.
- Ich verfolge in meinem Leben ein klares Ziel.
- Ich glaube an meine Fähigkeiten, und wenn etwas nicht klappt, versuche ich es erneut.
- Ich habe ein gutes Netzwerk und Freunde, auf die ich mich verlasse.
- Ich kenne meine Stärken und weiß, mit meinen Schwächen umzugehen.
- Ich glaube, dass jede Krise bewältigt werden und sich zum Guten wenden kann.
So kannst Du Deine Widerstandskraft stärken
Hier kommen noch ein paar praktische Tipps, wie Du Deine Widerstandskraft ausbauen kannst:
- Betrachte Veränderungen als etwas, das jeden Tag zum Leben gehört.
- Sieh‘ Krisen nicht als unüberwindbar an, sondern nur als eine temporäre Erscheinung.
- Setze Dir Ziele in Deinen wichtigsten Lebensbereichen und glaube an Dich.
- Triff aktiv Entscheidungen in Deinem Leben, geh‘ nicht passiv in die Opferrolle.
- Betrachte Dein Leben nicht zu eng, sondern aus einer größeren, langfristigen Perspektive.
- Gestalte Beziehungen zu anderen Menschen mit Bedacht und Vertrauen.
- Übe Dich in positivem Denken.
- Lebe achtsam und sorge gut für Dich selbst.
Wenn Du intensiver an der Stärkung Deiner Resilienz arbeiten möchtest, empfehle ich Dir als Literatur „Resilienz“ von Prof. Dr. Jutta Heller
